Heutzutage suchen immer mehr Unternehmen händeringend nach Fachkräften, insbesondere im IT-Bereich. Branchenprofis verfügen über eine erstklassige Ausbildung, jedoch fehlt ihnen schlichtweg der Mut als Freelancer eigene Wege zu gehen. In Wirklichkeit in für beide Seiten das Geschäft mit flexiblen Experten lukrativer denn je. Erfahre, wie du dir als Freelancer den Start einfacher machen kannst.
Oberste Priorität beim ersten Auftrag
Der erste Auftrag ist das Wichtigste, wenn du als Freelancer startest. Noch bevor bürokratische Schwierigkeiten aufkommen, solltest du dich auf den ersten und potenziellen weiteren Aufträgen fokussieren. Sobald du den ersten Auftrag hast, müssen wichtige Grundlagen abgeklärt werden, unter anderem die Deadline, die Bezahlung, der Umfang sowie der Anspruch auf Änderungen. Nicht vergessen, dass der Job zu dir passen soll. Vermeide es, falls möglich, Aufträge nur aus finanzieller Not anzunehmen.
Realistische Kalkulation des eigenen Stundensatzes
Bereits beim ersten Auftrag stellen sich viele Freelancer die Frage, ob sie mit einem niedrigeren Stundensatz einen Auftrag ans Land ziehen sollten. Bei wenigen Referenzen ist dies zunächst plausibel. Trotzdem solltest du dich als Freelancer über die branchenüblichen Stundensätze informieren, weil manche Unternehmen oder Recruiter einen Zusammenhang zwischen der Expertise und dem aufgerufenen Preis vermuten.
Als Einsteiger solltest du vor allem am Anfang angemessene Forderungen stellen bzw. konkrete Pauschalpakete oder einen realistischen Stundensatz anbieten. Mit zunehmenden Referenzen und wachsendem Know-how können die finanziellen Forderungen dementsprechend erhöht werden.
Hinweis: Ist ein kalkuliertes Stundenbudget oder ein Pauschalpreis erst einmal verhandelt, kann dieses sehr selten nach oben justiert werden.
Fokus beibehalten
Auch Freelancer müssen fokussiert bleiben, da die richtige Positionierung über die Höhe der Auftragslage und der Bezahlung entscheiden. Daher solltest du Qualität und Stärken herausstellen und schärfen, um dich von der Konkurrenz abzuheben. Heutzutage gibt es einen bekannten Mythos in diesem Punkt, und zwar dass eine möglichst breite Aufstellung für viele Aufträge sorgt.
In der Wirklichkeit werden nur Freelancer mit einer klaren Spezialisierung in einem Gebiet als Experten wahrgenommen. Indirekt führt dies dazu, dass Neukunden alleine auf Spezialisten zukommen und Bestandskunden besser gehalten werden. Gleichzeitig muss für die Kaltakquise weniger Zeit aufgebracht werden. Ein klarer Fokus ist auch für die Lohnverhandlung bei zukünftigen Aufträgen ein großer Pluspunkt.
Der Status als Kleinunternehmer kann sich am Anfang lohnen
Kleinunternehmer müssen keine Umsatzsteuer auf ihren Rechnungen ausweisen, jedoch bekommen sie auch keine Vorsteuer erstattet. Vorsteuererstattungen sind dank Anschaffungen und neuer Ausstattung besonders im ersten Jahr der Gründung hoch. Verzichtest du aber auf die Regelung für Kleinunternehmer, greift diese Entscheidung für 5 Kalenderjahre. Deshalb solltest du dich am Anfang darüber informieren, welcher steuerliche Status für dich als Freelancer der günstigste ist.
Gewinnschätzung mit Sorgfalt behandeln
Freelancer müssen sich mit Aufnahme der Tätigkeit beim Finanzamt innerhalb eines Monats anmelden. Mithilfe des Fragebogens zur steuerlichen Erfassung wird eine nicht vorhandene Steuernummer in einem Clearing-Verfahren identifiziert. Selbstständige bekommen den Fragebogen zugeschickt. Freelancer hingegen müssen auf die Finanzbehörde selbst zugehen.
Sei jedoch vorsichtig bei der Gewinnschätzung. Gibst du einen geringeren Wert an, kannst du diesen im Nachhinein noch korrigieren. Bei einer höheren Gewinnschätzung könnte es dazu kommen, dass eine Steuervorauszahlung durch das Finanzamt gefordert wird. Als Freelancer-Einsteiger solltest du dies auf jeden Fall vermeiden.