Um sämtliche Aktivitäten des Unternehmens im Web2.0 zu überschauen, entschloss sich die Sage SoftwareGmbH in ihrem Social Media Newsroom alle Kanäle zubündeln. So schuf der Softwarehersteller nicht nur eineOberfläche zur Verwaltung der Online-Aktivitäten, son-dern bietet seinen Kunden außerdem ein übersichtli-ches Portal für die B2B-Kommunikation. Wie Sage vor-gegangen ist, zeigt der Best-Practice-Beitrag.
Im Frühjahr 2009 startete die Sage Software GmbH, mit 250.000 Kunden einer der größten Anbie-ter betriebswirtschaftlicher Softwarelösungen im deutschen Mittelstand, erste Aktivitäten im Be-reich Social Media. Seither wurde das Engagement in der Welt der sozialen Netzwerke kontinuier-lich ausgebaut und kulminierte im Frühjahr 2010 im Aufbau eines eigenen Social-Media News-rooms, der alle Web 2.0-Kanäle des Unternehmens bündelt.
Social-Media-Strategie versus „Learning by doing“
Zwar ist viel davon zu lesen, dass jede Social-Media-Initiative eine klare, vorab definierte Strategie mit festgesetzten Zielvorgaben und KPIs benötigt. Da sich Sage, wie viele andere Unternehmenund auch Agenturen, in dieser Zeit noch auf völlig neuem Terrain bewegte und Anfang 2009 kaumein Wettbewerber nennenswerte Erfahrungen mit den neuen Kommunikationskanälen im B2B-Umfeld gemacht hatte, fiel die Entscheidung, kein Strategiepapier zu entwickeln, sondern viel-mehr dem Prinzip „learning by doing“ zu folgen.
So begann Sage wenige Wochen vor einem Pro-duktstart den ersten Twitter-Kanal aufzubauen und eine Live-Twitter-Pressekonferenz vorzube-reiten. So sollten die wesentlichen Inhalte und Botschaften der in München real stattfindendenPressekonferenz in Echtzeit auch über Twitter an vorab über den Micro-Blogging-Kanal von Sageinformierte Journalisten verbreitet werden. Und in der Tat griffen zahlreiche Medien, IT-Experten,aber auch Kunden und Agenturen das Thema auf und twitterten die Inhalte der Konferenz an ihre Follower.
Was lag näher, als nach diesem erfolgreichen Start weitere Social-Media-Kanäle einzu-setzen. So veröffentlichte Sage Bildmaterial für Journalisten nicht nur im eigenen Bildarchiv im Pressebereich der Sage-Website, sondern bald auch auf Twitpic und Flickr. Bereits vorhandene Vi-deos mit Kundentestimonials oder Produktinformationen wurden auf dem eigenen YouTube-Ka-nal hochgeladen, wo es bald eine kleine Zahl an Abonnenten und Freunden gab und wo Video mo-natlich mehrere hundert Mal angeschaut wurden. Linksammlungen zu interessanten Websitesrund um das Thema betriebswirtschaftliche Software sowie den begonnenen Social-Media-Aktivi-täten wurden auf der Social-Bookmarking-Plattform Delicious angelegt und Präsentationen desUnternehmens in Form von PowerPoint- und PDF-Dateien auf Slideshare veröffentlicht.
Und ganzzum Schluss wurde schließlich eine Fan-Seite auf Facebook eröffnet und versucht, dort soge-nannte „Freunde“ für die Nachrichten aus dem Hause Sage zu gewinnen.
Alles in einem Kanal gebündelt: Der Sage Social Media Newsroom
Um nicht die Übersicht über alle angebotenen Kanäle und Kommunikationsforen zu verlieren,wurde schließlich im Herbst 2009 auf der Website
www.sage.de/socialmedia ein eigener SocialMedia Newsroom online gestellt. Auf dieser Website finden sich neben zahlreichen Links zu denverschiedenen Sage-Angeboten auf Twitter, Facebook, und Co. weiterer Content für „Online-Re-porter, die Blogosphäre und die Web 2.0 Welt“, wie es in der Überschrift auf der Website heißt.
Zudem steht ein Blogroll zur Verfügung, die auf interessante Blogs in der IT-Branche verlinkt. EinRSS-Feed bietet Inhalte von der Sage-Seite zum Einbinden in einen RSS-Reader oder eine Website.Und ein „Add-This“-Button ermöglicht die Verlinkung des Newsrooms auf mehr als 300 Social-Media-Plattformen. Zudem erscheinen neben den Kontaktdaten der Sage-Pressestelle die aktu-ellsten Twitter- und Facebook-Nachrichten sowie die neuesten Sage-Videos auf YouTube in einemeigenen Fenster auf der Seite. Darüber hinaus gibt es eine sogenannte Begriffswolke (Tagcloud)eine Übersicht über die verlinkten Themen auf der Social-Bookmarking-Plattform delicious. Wei-tere Links führen zu diversen Kundengruppen auf XING.
Social Media bei Sage: Erste Ergebnisse und Ausblick
Betrachtet man die Ergebnisse, die das durchaus beachtliche zeitliche Engagement in die neuenKommunikationskanäle dem Unternehmen gebracht hat, so lassen sich für Sage einige wichtigeErgebnisse daraus ableiten:
- Twitter bringt Traffic: Twitter hat sich mit rund 1.100 Followers inzwischen unter den Top-10der auf die Sage-Homepage verweisenden Websites (referring links) etabliert.
- Bewegtbild-Kommunikation ist in: Mehr als 3000 Besucher der Sage YouTube-Plattform inner-halb eines Jahres bei nicht einmal 20 hochgeladenen Filmen ist ein bemerkenswertes Ergebnis,wenn man bedenkt, dass die Inhalte ebenfalls recht produktlastig sind.
- Facebook ist in der mittelständischen B2B-Kommunikation noch keine Größe: Für Sage spieltFacebook aktuell keine Bedeutung. So konnten in rund einem Jahr nur etwa 100 Fans auf derFacebook-Unternehmensseite gewonnen werden, darunter hauptsächlich Mitarbeiter undPartner.